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Globus Jagdreisen
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Plainsgame in Namibia

Vier Jagdtage nördlich von Windhoek

Im Rahmen unserer diesjährigen Afrikarundreise nach Namibia, Botswana und Zimbabwe wollte meine Frau, seit drei Jahren passionierte Jägerin, auch ein paar Tage jagen. Dazu brauchte ich nicht lange überredet zu werden und wir entschlossen uns für eine viertägige Antilopenjagd mit Omujeve Safaris  angesichts eines günstigen Paketpreises.

Nach einer mehrtägigen Rundreise durch Namibia, unter anderem in die Sossusflei Wüste und nach Swakobmund (Haiangeln vom Strand, ebenfalls von Globus Jagdreisen organisiert), wurden wir pünktlich zur verabredeten Zeit von Louis, unserem Berufsjäger von Omujeve Safaris, in Windhoek abgeholt. Auf der nur einstündigen Fahrt in die Lodge, die allerdings über einfachste Schotterstraßen und durch mehrere von den starken Regenfällen angeschwollene Flüsse ging, besprachen wir bereits die Jagdtage. Vereinbart war eine Jagd 2:1 und mein Anliegen war, dass meine Frau möglichst dicht an das Wild herangebracht wird, um ungewohnte und riskante Weitschüsse zu vermeiden.

Das Anwesen von Omujeve befindet sich auf einer kleinen Anhöhe und man hat einen herrlichen Ausblick über busch- und baumbewachsene Hügel, in deren Hängen man von der Terrasse aus schon verschiedenes Wild beobachten kann. Unser großes Zimmer mit Badewanne, Dusche und WC war im afrikanischen Stil geschmackvoll eingerichtet. Nach einem vorzüglichen Mittagessen (Oryxsteak vom Grill, Gemüse, Salate) ging es auf den Schießstand, um die Leihwaffe, eine .300er, probezuschießen. Nachdem alles passte, saßen wir bald im Landcruiser und ab ging es ins Revier. Omujeve stehen hier etwa 20.000 Hektar zu Verfügung. Südlich von Windhoek hat man eine weitere Farm, allerdings offeneres Gelände, und im Norden eine Konzession über 200.000 Hektar, wo auch Jagden auf Elefanten und Leoparden angeboten werden.

Der junge Tracker steuert den Wagen, wir sitzen hinten auf der Ladefläche, genießen die frische Luft und den Ausblick und halten nach Wild Ausschau. Obwohl nach den langen Regenfällen alles grün und das Gras relativ hoch ist, brauchen wir nicht lange zu suchen: auf einer kleinen Freifläche machen wir ein paar Warzenschweine aus und darunter einen guten Keiler. Also runter vom Wagen, Waffe geladen und Pirschstock zur Hand. Louis vorweg, dann meine Frau und ich. Wir kommen gut voran, verlieren dann aber den Keiler in den Büschen aus den Augen und versuchen unter Wind die Freifläche zu umschlagen. Der Keiler bleibt aber verschwunden und so wollen wir zurück, als plötzlich vor uns auf 20 Meter eine Bewegung ist. Ein Warzenschwein zieht auf uns zu und Louis spricht es als alte, nicht führende Bache an. Wir könnten sie als „cull-animal“ (Hegeabschuss) erlegen. Und ob wir wollen. Meiner Frau gelingt es dann, das Stück auf etwa 12 Meter zu strecken – ihr erstes afrikanisches Stück Wild! Die Freude ist entsprechend groß. „Cull“ bedeutet allerdings auch, dass man keine Trophäe bekommt, obwohl diese alte Bache imposante Waffen trägt.

Wie wir die Fotos machen und das Stück verladen, beginnt es zu dämmern und wir machen uns auf den Rückweg zu Lodge. Nicht ohne noch hier und da etliche Antilopen, ein paar Zebras und Giraffen zu sehen. In der Lodge brennt bereits das Lagerfeuer und an der Bar bekommen wir einen Drink. Später wird anlässlich des Geburtstages einer der beiden jungen Eigentümer ein Lamm über dem Feuer gegrillt und es wird noch ein unterhaltsamer Abend.

Am nächsten Morgen ist 6 Uhr Wecken, 6:30 Uhr Frühstück und 7 Uhr Abfahrt. Der Wagen führt stets kleine Snacks und gekühlte Getränke mit, da man bis mittags draußen bleibt. Wir bejagen heute den abgelegenen Teil der Ranch und Louis macht bald ein starkes Impala aus. Leider zieht es in ein Buschfeld und wir müssen wohl oder übel selbst da durch. Leider vertreten wir dabei ein Rudel Oryx, die scheinbar das Impala mitnehmen. So gehen wir im Bogen zurück zum Wagen, als wir plötzlich ein (anderes) Impala auf gute hundert Schritt ausmachen. Kein Kapitaler, aber eine repräsentative, reife Trophäe. Meine Frau richtet sich mit dem Schießstock ein und zu meiner Erleichterung und unser aller Freude fällt der Bock im Knall. Da es leicht zu regnen anfängt, beeilen wir uns mit den Bildern und dem Verladen und fahren weiter, sitzen jetzt aber alle im Wagen, denn der Regen wird stärker.

Auf einer Kuppe machen wir Halt und glasen die Umgebung ab. Einige Hartebeester sind zu sehen, weit entfernt einige Kudus, deren Brunft beginnt und bei denen ein mittelalter Bulle steht. Plötzlich sehen wir im Gegenhang einen starken Warzenkeiler. Die Waffen sind deutlich zu sehen und wir sind elektrisiert. Trotz des Regens und fehlender Regenjacken pirschen wir los. Der Wind ist günstig und wir kommen gut voran, bis ein kleines Tal zwischen uns und dem Keiler liegt, dass wir nicht ungesehen durchqueren können. Noch ein paar Meter weiter und meine Frau will sich das durch Zielfernrohr ansehen. Offenbar ist sie zuversichtlich und als der Keiler auf gute 120 Meter kurz verhofft, fällt der Schuss. Der Keiler zeichnet nicht und stürmt los. Im Glas sehen wir aber, dass er etwas hinten getroffen schweißt. Er flüchtet bergan und entschwindet über einen Kamm unseren Blicken. Wir sind jetzt ziemlich durchnässt, wollen aber unbedingt an der unmittelbar beginnenden Nachsuche teilnehmen. Der Tracker geht voran, aber die Schweißfährte lässt sich gut halten. Hinter dem Kamm zieht der Keiler in das nächste Tal und zu unserem Erstaunen gegenüber wieder den Hang hoch. Plötzlich sehen wir den Kranken auf 150 Meter langsam durch die Büsche ziehen. Ein schnell hingeworfener Schuss über Louis Schulter trifft, aber er liegt erst nach weiteren 50 Metern. Wie wir herantreten ist er verendet und die langen Waffen blitzen in der durch die Wolken brechenden Sonne. Er ist alt, reif und stark. Da kommt Erlegerfreude auf!

Es ist Mittag geworden und wir fahren zurück zur Lodge. Es wartet ein delikater Lunch auf uns und eine kurzer Mittagsschlaf. Nach einem Kaffee geht es um 3 Uhr wieder raus. Der Tracker hat zwischenzeitlich das Wild an der Wildkammer abgeliefert, wo es sofort abgezogen und in die Kühlung gebracht wird. Die Trophäen werden ausgelöst, die Decken gesalzen und der Wagen gewaschen. Alles ist perfekt organisiert.

Am Nachmittag entdecken wir zwei Gnus (blue wildebeest), von denen das eine eine sehr starke Auslage zeigt und Louis ganz unruhig wird. Dann sehen wir, dass das Starke nur auf drei Läufen zieht, der vierte mehrfach gebrochen zu sein scheint. Jetzt wollen wir ihn haben. In Deckung einiger Buschgruppen pirschen wir näher, aber sie haben etwas mitbekommen und ziehen schnell weiter. „Schneller als ein Gnu auf vier Läufen ist nur ein Gnu auf drei Läufen“ sagen die Berufsjäger und wie wir sie hinter dem nächsten Hügel vermuten, sind sie bereits durch das nächste Tal gezogen und auf 300 Meter im Gegenhang. Wie ich den schlenkernden Lauf sehe, packt es mich und ich ziehe schnell die Füße des Zweibeins an der Waffe aus, knie mich hin und wie das Gnu breit steht, halte ich Hochblatt an und lasse über das Tal hinweg fliegen. Harter Kugelschlag und Fallen des Bullen sind eins. Louis ist begeistert und schlägt mir auf die Schulter. Er hatte nicht damit gerechnet, dass ich schießen würde.

Beim Herantreten wird der Bulle aber plötzlich wieder hoch und flüchtet quer ab. Ich habe natürlich noch geladen, ziehe mit und mit einem Schuss auf den Trägeransatz fällt das Gnu endgültig. Das war nochmal aufregend. Die Auslage ist tatsächlich bemerkenswert. Der Bruch des Vorderlaufes ist geschlossen, kann aber nur einige Tage alt und muss sehr schmerzhaft gewesen sein. Der erste Schuss sitzt sehr Hochblatt und die Härte dieses Wildes ist beeindruckend.

Am nächsten Tag erlegt meine Frau nach spanender Pirsch im Berg einen guten Oryxbullen auf 80 Meter. Da er im ersten Schuss zwar gut getroffen, aber stehen bleibt, muss sie nachschießen und klemmt sich beim Repetieren unglücklich den Finger, so dass Louis sich zunächst als Ersthelfer betätigen und die schmerzhafte Wunde aus der immerhin gut sortierten Bordapotheke des Jagdwagens versorgen muss. Erst dann können wir ein Erlegerfoto machen, bei dem sie aber wieder lächeln kann.

Im Jagdgebiet kommen neben den Burchell-Zebras auch Bergzebras vor und es ist unser Traum, eines zu erlegen. Das ist aber nicht einfach, wie wir immer wieder feststellen müssen, denn die Zebras sind sehr aufmerksam und so manche Pirsch auf dieses herrliche Wild endet ergebnislos. Am dritten Tag sind wir wieder an einer Herde dran und können mehrere Hengste ausmachen. Mit halbem Wind kommen wir im dichten Busch bis auf  100 Meter heran, können aber das passende nicht frei kriegen. Als sie dann aber weiterziehen, müssen sie eine kleine Freifläche überqueren und das ist unsere Chance. Ein alter Hengst zieht am Ende der Herde und meine Frau hat sich mit dem Zweibein eingerichtet. Wie der Schuss fällt, können Louis und ich kein Zeichnen erkennen und auch in der fortziehenden Herde kein krankes Stück ausmachen. Wir folgen den Fährten, finden aber nichts. Wir suchen dann freier, falls sich das Stück abgesondert hat. Dann hören wir die Rufe des Trackers, der uns zurück auf den Hang des Anschusses dirigiert. Dort finden wir etwas abseits meine Frau mit dem lange verendeten Zebra und sie strahlt vor Glück. Sie, die eher unerfahrene Jägerin, hat vor uns eine imaginäre Spur im niedergetretenen Gras verfolgt und zu dem Stück gefunden, dass vielleicht noch 150 Meter gegangen ist. Selten habe ich sie so glücklich gesehen! Wir sind alle sehr erleichtert. Der Schuss sitzt mittig, schweißte aber fast gar nicht, da sich der kleine Ausschuss zugesetzt hatte.

Am vierten Jagdtag kann ich, der bisher fast nur Begleiter (und Waffenträger) war, noch einen starken Oryx, einen Keiler und einen Springbock erlegen. Wir haben somit die in unserem Paket enthaltenen Hegeabschüsse bis auf einen nicht genutzt, sondern darüber hinaus weitere Trophäenträger erlegt. Dem wird später aber kulant Rechnung getragen und wir sind mit unserem Aufenthalt bei Omujeve mehr als zufrieden. Unsere, vor allem die Erwartungen meiner Frau, wurden bei weitem übertroffen. Wildbestand, Organisation, Unterbringung, Verpflegung und Trophäenhandhabung verdienen fünf Sterne! Jetzt müssen nur noch die Trophäen gut ankommen, aber die Vorbehandlung und das Handling durch den vermittelten Präparator in Windhoek stimmen uns zuversichtlich.

Wir können Omujeve Safaris daher sehr empfehlen. Die Nähe zu Windhoek lässt es fast jederzeit zu, ein paar Jagdtage in eine Reise einzubauen, wenn man nicht nur zur Jagd nach Afrika kommt.

NB                           

Lodge Omujeve Safaris
dining Omujeve Safaris
Omujeve Safaris Gästezimmer
Impala Omujeve Safaris
Omujeve Safaris
Keiler Omujeve Safaris
Oryx Omujeve Safaris
Bergzebra Omujeve Safaris
Blue Wildebeest Omujeve Safaris
Main Lodge Omujeve Safaris
Leopard Omujeve Safaris