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Biberjagd in Estland

eine etwas andere Jagd

Jaan erwartete mich am Flughafen und es ging direkt zur Unterkunft, die übrigens sehr gut und mit sehr freundlichem Personal versehen war. Unmittelbar danach ging es zur Jagd. Nachdem wir vielleicht 2 Stunden angesessen hatten, pirschten wir einen Graben Richtung Pkw zurück und machten einen starken Biber rinnend vor uns aus, allerdings bei inzwischen schlechtem Licht. Während ich vesuchte, ihn ins Glas zu bekommen, tauchte unmittelbar vor uns ein vielleicht einjähriges Tier auf. Wir tauschten schnell die Waffen von Büchse auf Flinte und ich schoss überhastet daneben.

Am kommenden Morgen, dem ersten "richtigen" Jagdtag, ging es zu einer anderen Stelle, an der wir 2 starke Biber sahen, aber keine Möglichkeit hatten, zum Schuss zu kommen. Lediglich auf dem Rückweg brach ich in eine von Bibern gegrabene Höhle ein und stand bis zu den Schultern im Wasser. Im Nachhinein lustig, in dem Moment bei Minusgraden etwas weniger. Abends haben wir keinen Biber gesehen.

Am Morgen des zweiten Tages gingen wir zu der Stelle des Vortages und sahen einen starken Biber rinnend, jedoch wiederum ohne Schussmöglichkeit. Am Abend des gleichen Tages fuhren wir gemeinsam mit Jaans Sohn zu einer vielversprechend aussehenden Stelle. Dort hatte Jaan dann einen Biber ausgemacht, der allerdings nicht mehr auftauchte. Nach ca. 30 Minuten taucht auf ca 25 Meter ein Jungtier auf, das ich mit der Kugel beschiessen wollte, während Jaans Sohn mir zum Schrotschuss riet. Gesagt, getan und getroffen, gleichwohl verschwand er und wir brachen kurz danach kältebedingt ab.

Am dritten Tag sahen wir morgens wiederum einen Biber, froren uns bei minus 5 Grad den Allerwertesten ab, und hatten wiederum keine Schussmöglichkeit. Der dann folgende Abend endete mit dem Abbruch wegen der Kälte, jedoch ohne einen Biber gesehen zu haben.

Damit war der offizielle Teil vorbei und bei mir machte sich, ob des Wetters und der damit fehlenden Möglichkeiten, etwas Frustration breit.

Am nächsten Tag sollte es ja zurück nach Tallinn gehen, aber Jaan fuhr morgens zunächst mit mir raus. Beim Angehen ergab sich dann eine Möglichkeit, auf einen rinnenden Biber auf vielleicht 50 Meter freistehend zum Schuss zu kommen. Die Höhe stimmte, hinten war er aber zu kurz. Das konnte ich mir noch verzeihen, das daufhin folgende allerdings nicht. Wir saßen am Platz der vorhergehenden Morgen, als ca. 25 Meter vor mir ein kapitaler Biber auftauchte. In der Meinung, dass ich kurz vor dem Stück ins Wasser schiessen musste, um die Kammer zu treffen (nur das Haupt war zu sehen), tat ich das mit der 7 x 64. Der Biber schlug mit der Kelle aufs Wasser und verschwand. Nachmittags viel uns beiden nach einen Probeschuss auf einem Schiessstand dann ein, dass die Waffe (natürlich) auf diese Entfernung einen Tiefschuss haben musste (ca 4 bis 5 cm). Ich hatte das Tier unterschossen. Nach ca. 30 Minuten kam noch ein Biber. Hier hatte ich etwas höher gehalten. Der Biber klatschte nicht mit der Kelle und etwas weiter den Fluss hoch steckte er in einer toten Einbuchtung; es gelang uns jedoch nicht, ihn zu greifen. Jaan meinte, ich müßte mit der vorgenannten Kugel getroffen haben, gleichwohl war er nicht da.

Dann ging es nach Tallinn, wir machten eine kurze Stadtrundfahrt und fuhren abends in ein anderes Revier, wo wir einen Biber sahen, aber keine Möglichkeit hatten. Als Jaan mich dann zum Hotel brachte, hatte ich frustriert mit der Angelegenheit abgeschlossen; jedoch fragte Jaan mich, ob wir es nicht am kommenden Morgen noch einmal versuchen wollten, da ja mein Flieger erst um 15 Uhr ginge. Ich bejahte und er holte mich um 4.15 Uhr ab. Es ging erneut an den Platz der vorherigen Morgende nach ca. 90 Minuten Fahrt. Wir saßen um 6 Uhr und 5 Minuten später kam der unterschossene starke Biber. Er äugte kurz aus dem wasser und war sofort wieder weg. Um 6.30 Uhr tauchte ein weiteres Stück auf, verschwand zunächst an der gleichen Stelle und saß dann, wie hingezaubert, am Ufer. Auf 40 Meter liess ich die 7 x 64 fliegen und sprintete zum Anschuss. Dort lag er dann verendent im flachen Wasser und drohte mit der Strömung weggeschwemmt zu werden, doch ich konnte ihn gerade noch festhalten.

Dann ging es sofort zurück nach Tallinn, wo Jaan ihn versorgte und ich meine Sachen für den Abflug packte. Jetzt liegt er schon beim Präparator.

Nochmals ein ganz dickes Lob auf Jaan, so etwas habe ich noch nicht erlebt. Der einzige Wehrmutstropfen kam bei der Abrechnung in Form der Gebühr für die Leihwaffe in Höhe von 50,- Euro je Tag. Das halte ich für extrem teuer (im Vergleich zu anderen Jagdreisen, bei denen höchstens 15 Euro berechnet wurde). Sofern ich das gewußt hätte, hätte ich meine eigene Waffe geführt. So waren das immerhin 250,- Euro. Diese Preise sollten Sie Kunden kommunizieren. Allerdings hatte Jaan auch nichts für den wirklich super Service und die zusätzlichen Leistungen berechnet, so dass sich das insoweit relativiert.

Insgesamt, bis auf das Wetter, alles super. Waidmannshei                      Info Biberjagd in Estland

Stefan D.

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